Dienstag, 28. Januar 2014

Anti-Speziezismus




Von Mensch zu Mensch - zum Tier

Meine Aktivität auf Facebook, im Blog, der Webseite und auch durch private Kontakte zu anderen Menschen, haben mir viele Felder  - Erlebnis, Erkenntnis, Lern und Gedankenprozesse ermöglicht, ich habe zum Beispiel hier die Möglichkeit ergriffen für die Interessen der Tiere zu werben, in meinem Fall gegen die Ausbeutung sogenannter "Nutztiere" und ins Besondere den Blick lenken auf unseren kleinen Tierhof der zur Zeit 37 Tiere beherbergt.

Ich habe im Gespräch mit anderen Menschen begriffen, das die Lobby von Mensch zu Mensch gesellschaftlich höher bewertet wird, als die Lobby von Mensch zu Tier.
Die Verantwortung menschlicher Existenz liegt (leider) auf einem anderen höheren Level als die Verantwortung tierischer Existenz.
Ich habe auch verstanden, das es teilweise an der christlichen Betrachtung der Herrschaftsbeziehung von Menschen zu Tieren liegt und das Tiere immer noch als notwendige Nahrung des Menschen angesehen werden. Und das möchte ich ändern - kann es aber nur in kleinen Schritten in meinem Leben und in meiner Familie leben. So eine gesellschaftliche Trennung zwischen Mensch und Tier nennt man dann Speziezismus, ich bin ein Gegner davon also ein Befürworter des Antispeziezismus.

Dieser Speziezismus wird uns mit der ersten Milchflasche eingetrichtert.
Das ist nichts das der Mensch mitgebracht hat in dieses Leben, das ist etwas das der Mensch erlernt. Er erlernt, das Tiere eine Sache sind, genau wie Jacken und Hosen und der Nibbes in der Vitrine im Wohnzimmer. Der Mensch lernt, dass Tiere Eigentum des Menschen sind, er lernt, dass Tiere Nahrung des Menschen sind.

Diese Trennung impliziert, dass Tiere anders fühlen müssen als Menschen, denn durch ihren geringen Wert kann man sie nicht mit unseren hohen Wert vergleichen.
Ein Kind das nicht dazu angehalten wird, Tiere zu schätzen, wird nicht erkennen, dass sie geschützt werden müssen. Alles unterliegt einem Lernprozess.

Auch werden Menschen von Klein auf dazu ermutigt tote Tiere zu essen. Die Speisepläne der Kinderernährung sind voll davon. Angefangen mit der Milch von Kühen, den sogenannten "Milchkühen". Statt ehrlicherweise den richtigen Ausdruck: "Mutterkühe" zu verwenden, wird das was sie für ihre Kälber produzieren, dem Menschen vorbehalten. Ein Kind lernt nicht, dass Kühe Kälber gebären müssen und das diese ihnen kurz nach der Geburt weggenommen werden, damit der Mensch seine Milchprodukte im Supermarkt kaufen kann.
Ein Kind erlebt die Welt mit den Blicken die wir Erwachsenen ihnen ermöglichen. Unsere Betrachtung ist somit voller Illusionen und Lügen, damit wachsen wir normalerweise auf.

Wüsste ein Kind, im Alter von etwa 4 Jahren, das Schweine und Kühe wie wir Menschen Schmerzen empfinden, würde sein Blick sich verändern.
Ich erlebe es an meiner Tochter, die die ersten Lebensjahre Vegetarisch aufwuchs und nun Vegan lebt. Sie ist 6 Jahre alt und erlebt die Welt anders als viele ihrer Freundinnen. Letztens kam sie nach Hause und meinte: "Mami es ist doch richtig, das Gummibärchen aus Tier-Gelatine bestehen und es aber auch Gummibärchen gibt die keine Gelatine haben?"
Diese Frage beschäftigte sie so dermaßen, das sie eine Diskussion im Kindergarten anregte und sich lautstark mit ihren Freundinnen stritt. Das Ganze wurde dann von der Kindergärtnerin aufgelöst die den Kindern erklärte das Gelatine ein tierischer Bestandteil ist und meine Tochter war super stolz darauf, das sie den anderen Kindern erklären konnte, das a) wegen Gummibärchen auch Tiere sterben müssen und b) dass das nicht sein muss, da es auch Gummibärchen gibt, bei denen keine Tiere sterben müssen.

Das alles geschieht automatisch, einmal angeklickt ist es ein Selbstläufer. Mein Kind wird nicht von uns mit Veganen Gedankengut vollgestopft, es hat gelernt die Welt zu betrachten und zwar mit eigenen Augen. Ich bin jedesmal überrascht, wenn meine Tochter mir erklärt was Vegan ist und was nicht.
Sie kann selbst entscheiden und die Entscheidung Vegan fällt ihr bei der Fülle der Nahrungsmittel die wir essen, nicht schwer.

Natürlich gibt es Momente da zieht sie ein Überraschungsei einer veganen Schoko vor. Ich hoffe nach wie vor, das irgendjemand auf die Idee kommt Vegane Schoko für Überraschungseier zu nutzen, das währe ein absoluter Kassenschlager, meine Tochter wartet nur darauf und ich auch :)

Das leben eines Kindes wird von uns Erwachsenen geprägt, unsere Welt so wie wir sie wahrnehmen geben wir weiter an unsere Kinder.
Nur ist es oft nicht die reale Sichtweise die wir an sie weiterreichen. Sie wissen nichts von der Zerstörung des Klimas, durch Güllegase und Co (Klimaschädlicher Gase durch Massentierhaltung). Sie wissen noch nicht mal das Kühe Kälber bekommen MÜSSEN, damit sie ihre Milch trinken, die sie oft nicht vertragen.
Wir leben in einer scheinbar funktionierenden Welt, die jederzeit ihren Geist aufgeben könnte - weil wir Menschen Speziezismus betreiben - nämlich zwischen uns und unseren Mitlebewesen.

Kinder erfahren auch nicht, das Bienenvölker für unser Überleben wichtig sind. Genauso wenig erfahren sie, das die Kinderwurst aus kleinen Schweinen besteht die unter Qualen gehalten und dann getötet werden.
Kinder erleben die Tierwelt sehr verzerrt, durch Zoos, Zirkuse und Bilderbücher bekommen sie eine heile funktionierende von Menschen geprägte Tierwelt präsentiert, die mit der Realität absolut nichts zu tun hat.

Und genau wegen dieser Verzerrung verändert sich unser menschliches Bewusstsein nur sehr langsam.
Die Welt mit realistischen Augen wahrzunehmen erfordert Mut, den viele Erwachsene nicht haben, sie leben eben Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen (Trickfilm).

Und diese Sicht geben sie weiter an ihre Kinder, und diese an ihre und so weiter und so fort.

Wir waren letztens auf der Veggi Messe in Wiesbaden, dort haben wir unter anderem ein super leckeres Eis gegessen. Da kam uns ein älterer Mann entgegen, er fragte: "Und euch schmeckt das Eis? Aber da ist doch keine Milch drin oder?
Aus was besteht es denn dann?"

Eigentlich war ihm die Antwort nicht wichtig, denn gleich darauf stöhnte er laut auf:

"Und ich habe so einen Hunger auf Schweinshaxe und Currywurst!" Wir mussten grinsen, meine Freundin sagte lächelnd: "Da sind sie jetzt aber sehr falsch hier, das hier ist eine Veggi Messe!"

Ich stellte mir die Frage, warum es ihn ausgerechnet zur Veggi Messe zieht, wenn er Gelüste nach Schweinshaxe verspürt. Was hat ihn bewogen uns anzusprechen?
War es das schlechte Gewissen. war es provokation (es schien nicht so) oder einfach nur die Tatsache das es noch eine andere Welt gibt und das Eintauchen mitunter schmerzhaft sein kann...

Wenn wir Erwachsene anfangen die Welt mit realen Augen zu sehen, geht es uns erst einmal wie diesen alten Herren, wir blicken uns um und bekommen erst einmal Hunger auf das was wir kennen.

Es ergeht uns so wie Neo (Film: Matrix) der sich zwischen zwei verschiedenen Tabletten entscheiden muss, zwischen der Welt die er kennt oder zwischen der Welt die Real ist.
Neo entscheidet sich für die Realität und das tut erst mal weh, denn er begreift, so wie es einst war, wird es nie wieder sein.

Und genauso ist es, wenn man sich gegen den Speziezismus entscheidet, der Mensch fällt von seiner hohen Leiter hinab auf die Erde, wie der Turm von Babel brechen alte Muster zusammen. Alles ergibt einen neuen Sinn.
Wo vorher nur das übergeordnete menschliche ICH war, gibt es ein WIR, wir Lebewesen.
Und auf einmal wird einem bewusst, wie klein unsere menschliche Existenz wirklich ist.

Diese Erde, die Lebewesen darauf - all das ist Teil von uns allen.
Mit Speziezismus erheben wir uns über das hinweg, Mitgefühl anderen Lebewesen gegenüber ist durch die Entfremdung und Unterdrückung anderer Lebewesen nahezu unmöglich.
Teil des Ganzen bedeutet wir haben eine Verantwortung für uns selbst wie für unsere Mitlebewesen, wie für unsere Welt.

Mahadma Gandhi soll einst zu Albert Einstein, auf die Frage, was Namasté zu bedeuten hat, gesagt haben:

"I honor the place in you in which the entire universe dwells.
I honor the place in you which is of love, of truth, of light and of peace.
When you are in that place in you and i am in that place in me,
we are one!"

auf Deutsch:
"Ich ehre den Platz in dir, in dem das gesamte Universum residiert. Ich ehre den Platz des Lichts, der Liebe, der Wahrheit, des Friedens und der Weisheit in dir. Ich ehre den Platz in dir, wo, wenn du dort bist und auch ich dort bin, wir beide nur noch eins sind."

Und das ist in wenigen Worten das Resultat von Anti-Speziezismus und eine schöne Erklärung für:

Namasté

Euch alles liebe von eurer Jo vom Tierhof Amoa

Montag, 20. Januar 2014

Interview zum Thema Tierliebe - Campus TV Siegen



Heute hat mich ein Team vom Campus TV aus Siegen zum Thema: "Tierliebe" Interviewt.

Die Dreharbeiten hab ich überlebt... (und wie immer hatte ich furchtbares Lampenfieber) und jetzt kann ich nicht schlafen... das TV Team war super nett... die Fragen interessant - so sehr, das sie mir immer noch durch den Kopf gehen...  Was ist Tierliebe? Eine Frage die mich nachhaltig beschäftigt und nicht schlafen lässt...  Petplay (bitte Googeln, falls unbekannt, ging mir nämlich nicht anders...) Zoophilie, Pelzträger, Luxushundepensionen usw... - und irgendwo zwischendrin wir - Tierhof Amoa.
Ist Tierliebe wirklich individuell - "darf" man es überhaupt so sehen?

Bevor ich erfuhr wer sich noch als "Tierlieb" bezeichnet, empfand ich Tierliebe als Individuell und habe das auch so im Interview erwähnt. Jetzt da ich mich tiefer mit diesem Thema beschäftige, bin ich mir dessen nicht mehr so sicher.

Was ist Tierliebe?
Ist es  "Liebe" die ich für unsere Tiere empfinde, oder ist es mehr Hochachtung, Respekt vor ihrer Natur, ihrer Würde, ihrem Dasein. In meinem Kopf schallt das zweite viel lauter als das erstere - Hochachtung, Respekt, Würde, Dasein. Aber stimmt das wirklich?
Oder ist es mehr der Egoismus dem armen Tier zu helfen, um dadurch ein gutes Gefühl zu erhalten. Brauch ich somit den Egoismus um die Arbeit zu tun die ich tue?
Oder ist es das globale Verständnis für die Verbindung zwischen Mensch, Tier und Natur. Ohne das eine - nicht das andere... Großes JA in meinem Kopf... oder hätte ich das einfach nur gerne und blende das Ego einfach mal kurz aus...

Ist es wieder nur der menschliche Blick von oben herab auf die anders seiende Kreatur?

Eine frühere Bekannte hat ihrer toten Katze das Fell abziehen lassen als Zeichen ihrer Liebe und Trauer und weil sie etwas zurück behalten wollte, als liebevolle Erinnerung. Für mich war das unvorstellbar, ich würde so etwas nicht tun, das weiß  ich... jetzt nicht und wahrscheinlich auch nicht in der Zukunft. Einfach weil ich das körperlich unversehrte nicht mit meinem Blick auf Mensch und Tier in Verbindung bringen kann.

Was ist eigentlich Liebe?
Wenn wir schon das Thema Tierliebe betrachten, müssen wir uns auch allgemein mit dem Thema Liebe befassen  (wiedermal, für die diejenigen die jetzt nachhaltig gähnen - ich kanns nicht ändern, es ist der Dreh und Angelpunkt meines Lebens). Im Interview sagte ich: Liebe ist frei.
Ich empfinde es auch bei näherer Betrachtung so, dass Liebe frei ist. Der Mensch schränkt sie in seinem Egoismus ein, er kettet und zäunt und bindet und dabei spielt es keine Rolle ob es ein menschlicher Partner oder ein tierischer Begleiter ist - dennoch ist Liebe in ihrer Begrifflichkeit frei, sowohl spirituell als auch rational.

Während uns Menschen, die wir Lieben, enttäuschen und verletzen können, ist die Liebe zu einem Tier stets ungetrübt, außer es beißt mal ordentlich zu, oder es ist alt, gebrechlich oder krank. Oder ein Mensch (oft ein Baby) nimmt den Platz ein und das Tier wird verbannt aus unserem Leben.
Die Liebe zu einem Tier - ist es nicht vielmehr die Macht die wir uns selbst geben, es in unser Leben zu holen und wieder zu verabschieden, wann immer wir das wollen.
Ist es wirklich liebe?
Und was ist der Unterschied in der Liebe zu einem Partner, dem eigenen Kind und dem (z.B.) geliebten Hund? Und schon ist der Mensch wieder auf der höchsten Sprosse der Leiter, denn ich weiß jetzt schon viele werden sagen: "Natürlich geht mein Partner und mein Kind vor!"
Arterhaltung sage ich... und werde wahrscheinlich gleich gesteinigt werden  ;)

Wie denkt ein Zoophilist darüber... ich halte ihn für pervers, krank. bedauernswert.  Er wird von sich behaupten das er das Tier das er missbraucht liebt.
Was für mich pervers ist, ist für ihn die wahre Erfüllung und die wahre Einschränkung, er wird Gesellschaftlich dafür geächtet werden und er weiß es... egal wie sehr er es dreht und wendet, er weiß, dass was er macht ist gegen die Norm, gegen jeglicher Moral und Ethik..

Eine andere Betrachtungsweise:  für den Homophoben Mensch sind wir der Horror pur und die Geisel der Menschheit.
Normalität ist das was Mensch daraus macht und das in jeglicher Richtung. Doch während wir Homosexuelle niemanden schaden mit unserer Liebe zum gleichen MENSCHLICHEN Geschlecht. Kann der Zoophilist einem Tier Schaden bereiten - hier spielt der Wille des Tieres (so denke ich)  eine untergeordnete Rolle.
Und doch wurden wir über viele Jahre in eine Schublade gesteckt.

Moral ist änderbar, die Zeit gibt vor was Normal ist... Mögen die Götter es vermeiden, dass Zoophilie eines Tages Normalität erlangt. - Ja hier streikt meine hohe Erwartung der Toleranz an mich selbst.

Und doch formt sich tief in meinem Kopf die Frage, ob nicht alles was Mensch im Stande ist zu tun, einer menschlichen und somit selbstgemachten Normalität entspringt. Wir töten, wir vergewaltigen, wir missbrauchen, wir bemächtigen Mensch wie Tier.
Der Mensch ist zu allem fähig und nur die Moral und Ethik hindert uns all das auch auszuleben.
Der Geist des Traumes ist ein unendliches Spiegelbild unserer wahren Natur.
Die Entscheidungsfähigkeit lässt uns oft inne halten und abwägen.

Aber mal im Ernst wenn der Mensch zu allem fähig ist und dieses menschliche in uns Normalität bedeutet, ist nicht auch Zoophilie normal - als Teil unserer Grenzenlosen Macht und Gewalt gegen alles und jeden?

In mir ist schon den ganzen Abend ein leichtes Würgegefühl, entweder ich werde krank oder das Thema macht mich krank...
Ich werde noch nachdenken heute Nacht, denn dieser philosophisch, psychologischer Gedankenkreisel lässt mich noch lange nicht schlafen.

Ein Fazit wird es hier nicht geben, dazu ist mir das Thema zu ernst. Ich brauche Zeit um den Blick zu klären und vielleicht eine Antwort auf die Ego Frage zu erhalten:

Für wen tue ich das wirklich, für die 37 Tiere die bei uns leben, oder nur für mich?
Ändern wird es nichts, unsere Tiere werden nicht unter meinem Ego leiden, aber es klärt einiges in mir. Bin ich wirklich so uneigennützig? Eine Frage die ein hohes Potential an Eigenwahrnehmung fordert...
Ich ziehe mich gerade (mal wieder) aus... merkt ihr es ;)

Den Zuschauer Termin für die Dokumentation bekommt ihr rechtzeitig mitgeteilt...
Namasté

Alles Liebe eure Jo vom Tierhof Amoa

Weitere Infos: http://www.ctv.uni-siegen.de/
Bildquelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Tierliebe

Mittwoch, 1. Januar 2014

Abschließende Neujahrsgedanken - Rückblicke...

Ich mache es mir heute sehr einfach, erst einmal wünsche ich allen die uns begleitet haben ein schönes neues Jahr 2014 und dann bitte ich euch auf meinen anderen Blog zu klicken, denn dort habe ich meinen Text und Dankessagungen auch für den Tierhof Amoa gespeichert.

Ich hab euch lieb und sage einfach mal:

Bis später!!!

Das Jahr ist lang, es hat ja eben erst angefangen, es trägt so viel in sich... ich bin gespannt!!
Alles liebe eure Jo

Abschließende Neujahrsgedanken - Rückblicke hier auf Jobrisha. (Bild anklicken - DANKE!!)

 Für mich - für EUCH!!!