Samstag, 31. Januar 2015

Wir brauchen ein Netzwerk - WICHTIG!!!

Ich habe lange nachgedacht.
Diese Nachricht ist an alle Gnadenhöfe, Lebenshöfe, Tierhöfe, an alle Tierschutzorgas!
Bitte teilt sie weiter und macht sie somit weltweit bekannt.




Wir brauchen einander, wir brauchen ein Netzwerk.
Statt gemeinsam zu arbeiten, arbeiten fast alle von uns getrennt und somit alleine. Wir bitten getrennt um Spenden, die einen haben viel die anderen knabbern an ihrer Existenz. Wenn ein Gnadenhof seine Existenz verliert, betrifft es in erster Linie nicht nur die dort lebenden Tierschützer, sondern auch viele Tiere. In Windeseile müssen Unterkünfte gestellt werden und oft verhindert eine Falschinformation oder die Notsituation selbst (kein Telefon, keine Erreichbarkeit) das wir uns gegenseitig helfen können.
So erleben wir Tagtäglich das Tierschützer auf sich alleine gestellt sind.
Wir erleben das Tiere auf sich alleine gestellt sind, weil die Menschen sich nicht mehr um die nötige Pflege kümmern können.

Um wirklich in dieser Welt etwas zu erreichen, müssen wir gemeinsam arbeiten. Mein Vorschlag an alle, ich werde hier ein Netzwerk eröffnen, anfangs eine Gruppe auf Facebook, im Laufe der Zeit wenn sich genug Tierschützer gefunden haben, eine Weltweite Gruppe.

Wir brauchen eine uneingeschränkte Informationsmöglichkeit, es darf nicht mehr passieren, das Tierschützer alleine um ihre Existenz bangen, es darf nicht passieren, das Tiere ihr sicheres Zuhause verlieren.
Wir müssen anfangen gemeinsam an einem Ziel zu arbeiten und nicht mehr getrennt.

Ein Notruf kann nur durch ein Netzwerk sehr schnell weiterverbreitet werden, auf das sich Menschen finden die sofort in der Lage sind zu helfen.

Lasst uns gemeinsam arbeiten. Denn jeder von uns kann einmal in eine Situation kommen, in dem er überfordert ist, dann brauchen unsere Tiere ein Zuhause. Das kann nicht erst Tage später geschehen, sondern muss oft sofort umgesetzt werden.
Wir kennen um das Risiko, wenn einem von uns etwas passiert.

Einer für alle und alle für einen!
Gemeinsam schaffen wir Berge zu versetzen.

Macht ihr mit? Teilt diese Nachricht unter euren Tierschutzfreunden.
Macht bekannt das wir nicht mehr alleine sind.

Ich bin dabei wer noch.

Ich brauche Administratoren
Nothelfer (Leute die regelmässig in Facebook sind und sofort mit dem Verteilen anfangen (auf Chroniken teilen, nähere Gnadenhöfe per Telefon und Internet unterrichten usw.), wenn Notrufe eingehen.
Moderatoren die sich bereit erklären alte Notrufe zu aktualisieren und gegebenenfalls zu löschen.
Helfer vor Ort (Nach PLZ/LAND), die bereit sind vor Ort die Lage zu sichern, bzw. die mit Polizei, Veterinäramt und Feuerwehr in Verbindung treten und die Sachlage klären.
Spendeneinsammler die öffentlich um Spenden bitten, damit die Notstelle schnell mit den erforderlichen Spenden bedacht wird (Geldspenden, Sachspenden).
USW. Ich bin offen für jeden der helfen will und kann.

Warum das alles:
Ein Gnadenhof hat  einen öffentlichen Notruf über Facebook gesendet. Einige Leute haben das gelesen, aber nur drei Menschen waren vor Ort. Die Situation war emotional instabil.
Einige Tiere starben.

Wir haben uns diese Arbeit ausgesucht um Tiere zu retten, wir sollten anfangen wirklich gemeinsam an einem Strang zu ziehen.

Ich würde mir sehr wünschen wenn sich viele melden, die mit mir versuchen eine solche Situation zu verhindern.

DANKE im Vorraus fürs Teilen und danke für all Jene die mitmachen.

Eure Jo vom Tierhof Amoa


Die Facebook Gruppe startet sobald ich etwas Ruhe habe, spätestens Montag (am Wochenende bin ich voll im Einsatz). Sie wird vorerst den Namen: "Tierschutz-Netzwerk" erhalten und ist öffentlich einsehbar. Das heißt man muss nicht unbedingt Gruppenmitglied sein, um sich die Neuigkeiten anzeigen zu lassen. Allerdings muss man in Facebook angemeldet sein.
Auch für Leute die Facebook ablehnen in diesem Fall wird sich einen Anmeldun auf jeden Fall lohnen!

Donnerstag, 29. Januar 2015

HEUTE, Gestern, Vorgestern....

Für Britta, Dini, Axel, Marie, Gudrun, Wolfgang, Birgit, Anja, Annika, Ellen, Meike, Karin, Sigrid  und alle anderen die ihr Leben den Tieren gewidmet haben. Ihr seid nicht alleine!!!



Kennt ihr das Gefühl wenn man innerlich nur einen einzigen Wunsch hat: "RUHE"?
Momentan brennt es an allen Ecken und Kanten, es ist einfach zu viel in meinem Tierschützerleben. Zur Zeit wünsche ich mir einfach eine Bank auf der ich sitzen und aufs Wasser starren kann. Wellen die sanft plätschern und Enten mit ihren Küken. Ein schönes friedvolles Bild.

Das Wasser fehlt mir extrem in solchen Zeiten. Es gibt mir die Gelassenheit die ich zu verlieren drohe. Es gibt mir ein Gefühl von Sicherheit, Geborgenheit. Ich bin es so müde immer funktionieren zu müssen, aber ich tue es. Ich funktioniere, weil es nicht anders geht. Ich kann nicht einfach die Koffer packen und für eine Woche ans Meer fliehen. Urlaub ist etwas das ich dringend nötig habe, aber ich habe weder die Zeit noch das Geld, noch die Gelassenheit meine Familie hier mit all den Tieren zurück zu lassen.

Geplant ist, das wir Shayas Papa im Sommer besuchen fahren, da wird er in Amsterdam arbeiten... es ist geplant, aber dann muss hier alles bis aufs letzte Detail stimmen, sonst fahr ich nicht.

Es waren heftige Wochen. Und heute und gestern waren wieder  Tage die man gerne aus dem Kalender streichen möchte.

Angefangen hat es damit das unser Mieter uns mitteilte, das er Mitte Februar auszieht, ohne vorher gekündigt zu haben, und ohne weitere Miete zu zahlen.
Wir haben uns überlegt ob wir auf eine Ordnungsgemäße Kündigung bestehen sollten. Wir haben uns dagegen entschieden. Zwar fehlen uns 800 Euro, aber was solls. Wenn ich in mich hineinfühle, weiß ich, es ist nur Geld. Ist es kein Leben, es ist kein Glück, es ist keine Zufriedenheit.
Wir haben immer die Wahl zwischen dem was rechtlich GERECHT ist und dem was das eigene Herz sagt. Mein Herz ist zwar traurig, denn letztendlich ist es ein Vertrauensbruch, er geht einfach und hinterlässt uns die Unsicherheit wie es weiter geht.
Diesen Vertrauensbruch wird er nie wieder gut machen können. Das ist Real. Mein Gefühl geht auf Distanz.

Aber mein Herz sagt auch: "Jeder ist seines Glückes Schmied" Wir haben es in der Hand unser Glück zu gefährden weil wir es auf einen rechtlichen Kampf auslegen, oder innere Stärke zu zeigen und zu sagen: "Geh mit Glück!" Eine weitere Erklärung ist, das er mit seinem zweiten Herzen und den körperlichen Beschwerden diesen Kampf vielleicht nicht übersteht. Was wird sein, wenn ich gewinne, er aber sein Leben dadurch verliert und sei es nur seine Lebensqualität?

Diese Entscheidung ist bei mir erst während des Gesprächs mit ihm gefallen. Ich war sehr klar und er war verwirrt, er hatte einen Schweißausbruch, er zitterte. Mir ist bewusst geworden, das ich es in der Hand habe - das was ich immer predige, nämlich Mitgefühl.
Ich habe es in der Hand, es wirklich zu Leben.
Geh ich den Weg des geringsten Widerstandes werde ich auf mein Recht als Vermieter pochen. Gehe den Weg einer Buddhistin, ist mir mein Recht zwar bewusst, aber nicht entscheidend. Entscheidend ist das was daraus resultiert. Es war nur ein Moment, der mir das bewusst machte.
Auf mein Recht zu pochen macht mich nicht zu einem glücklicheren Menschen und ihn ebenso nicht.

Die Entscheidung fiel nach 10 Minuten. Ich wünschte ihm viel Glück und verließ seine Wohnung die in zwei Wochen wieder unsere Wohnung sein wird. Eine weitere Entscheidung ist schon vor Wochen gefallen, wir werden diese Wohnung nicht weiter vermieten.
Ich werde mir einen kleinen Wunsch erfüllen, ich werde wieder anfangen zu malen, ich werde Kurse geben. Ob ich dadurch das Geld einnehme, was die Miete uns erbracht hat, weiß ich nicht. Das weiß niemand.

Das ist das eine das noch nachwirkt. Eine Entscheidung die vom Herzen kam, aber mir den Schlaf raubt.

Heute las ich dann einen Notruf eines befreundeten Gnadenhofes. Ein heftiger Notruf. Also rief ich Britta in der Arbeit an Ich konnte noch Shaya bei den Nachbarn unterbringen, dann holte ich Britta vom Bahnhof ab und gemeinsam fuhren wir zum Gnadenhof.

Ich habe damit wirklich gerechnet das die Straße voller geparkter Autos stand, aber wir waren das einzige Auto. Ich war verwirrt, denn der Hilferuf war klar formuliert, hier ging es um Leben un Tod. So habe ich es empfunden. Und so war es letztendlich auch..

Auf diesen Hilferuf sind nur drei Personen gekommen. Wir und eine Freundin (eine weitere Tierschützerin hatte selbst einen Notfall und kam nur bis zur hälfte der Strecke und musste umkehren). Alle anderen fragten zwar was los ist, aber niemand hielt es für nötig sich ins Auto zu setzen und loszufahren. Es ging hauptsächlich um emotionalen Beistand. Also nahm ich erst mal meine Gnadenhof Freundin in den Arm und lies sie weinen, dann kümmerte ich mich um die Kinder und Britta um alles andere.

In solchen Momenten fragt man sich, was passiert wenn es mir so geht. Wir dringend Hilfe brauchen, wer wird dann da sein.
Meine Freundin war so durch den Wind, das sie einfach nur einen Notruf raus schickte, ohne weiter zu sagen, um was es ging. Es hätte alles sein können, es hätte ein brand sein können, es hätte sein können, das ihnen das marode Dach einstützt. Es hätten die Kinder sein können... Es gab Todesfälle und es war schlimm. Aber durch mein Adrenalin das ich ausschüttete hätte es schlimmer sein können und ich wäre nicht umgefallen.

Es gibt Momente da denkt man darüber nach was wirklich Freundschaft bedeutet. Für uns war es selbstverständlich los zu fahren, ohne zu wissen worum es geht. Uns war wichtig zu handeln. Das ist für mich Freundschaft. Wahre Freundschaft fragt nach keinem Grund.

Diesen Notruf haben viele Menschen gelesen. Das hat mich mehr geschockt als das was ich vorfand.

Als wir dann zuhause wieder ankamen holte ich meine Tochter bei unserer Nachbarin ab. Dann wollte ich unserer Nachbarin von Wanda erzählen. Aber es interessierte sie nicht, sie lächelte und ging Schritt für Schritt von mir weg. Das gebratene Hähnchen war mehr wert als das leidende Lebende.

Nun liege ich im Bett mit Magenschmerzen, das Adrenalin ist einem innerem Zittern gewichen, ich kenne dieses Gefühl der kälte die sich nach einem Adrenalin Schub in einem breit macht. Die Leere die dann kommt ist schmerzhaft. Es ist als würde etwas fehlen, das vorher da war. Diese Energie ist schlagartig verschwunden. In mir ist eine große Trauer und ich möchte gerne weinen, aber ich kann nicht. Ich möchte Weinen. Aber die leere lässt es nicht zu.

Ich fühle mich weit weg von Menschen die gebratene Hähnchen essen und solchen die zwar Fragen: "Was ist los" die hechelnd nach einer Antwort gieren, aber nicht auf die Idee kommen zu handeln. Ich fühl mich weit weg, von Leuten die denken sie könnten mir sagen, was ich zu tun und zu lassen habe. Wie die Frau gestern, nach meinem persönlichen Post über unserere Mietsituation dazu nutzte von mir zu verlangen das ich mich rechtlich dagegen wehre. Und als ich "NEIN" sagte, mich dann aus ihrer Freundschaftsliste warf. Weil ich mal wieder nicht so reagiert habe, wie man es von mir erwartet.
Ein Spender weniger für unsere Tiere, weil es ihr nicht um die Tiere ging, sondern darum mich so zu formen wie sie mich sehen wollte - eine Art Perfekte Tierschützerin die hart durchgreift und genau weiß was Sache ist....  Ein Spender weniger, bedeutet ein paar Dosen Katzenfutter weniger. Das ist für und verdammt viel.

Meine kleine Wanda hat Bäche in mir geöffnet, die innerlich Gräben reißen.
Diese kleines Wesen hat mich noch Sensibler werden lassen. Und ich frage mich heute, ob  mich das Ganze hier zerstören wird. Das Leid der Tiere, die Ignoranz der Menschen?
Ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht woher ich noch die Kraft holen soll, die ich unablässig von mir selbst erwarte. Was wird sein, wenn wir unser Haus verlieren, weil wir den Kredit nicht abzählen können, was wird mit den Tieren geschehen? Wenn ich eines Tages einen Notruf starte, dann vielleicht weil ich einfach nicht mehr kann und wir dann schnell unsere Tiere unterbringen müssen und wird sich dann jemand finden, der ins Auto steigt und zu uns fährt und mich tröstet und mir Mut zuspricht? Mich wieder aufbaut?

Das sind die Fragen die ich mir stelle, heute Abend. Ich werde keine Antwort finden, solange ich funktioniere. So lange alles gut geht.

Ich habe nur einen kleinen Wunsch - für unsere Tiere und meine Familie,  es möge sich wenigstens einer finden, der dann für uns da ist...

Euch alles Liebe

Namasté
Eure Jo




Mittwoch, 28. Januar 2015

Maximal 6 Wochen leben - um qualvoll zu sterben.

Update:

Wanda ist heute den 28.1 ins Anam Cara umgezogen,
dem kleinen Lebenshof einer befreundeten Tierschützerin. . 
Wir wünschen unserer kleinen großen Maus, alles erdenklich gute und ein wunderschönes Leben solange es andauern möge. 

Lokah Samastah Sukhino Bhavantu
Om Shanti Shanti Shanti
Namasté






Vor drei Tagen bekamen wir einen kleinen Notruf von einem Freund ein Huhn ist ihm zugelaufen.
Sein Nachbar ein Bäuerlicher Betrieb, hatte eine neue Fuhre von Hühnern erhalten, Hühner die geschlachtet werden sollten. Eines dieser Hühner hat den Weg zu meinem Freund gefunden.
Und von ihm den Weg zu uns.

Wanda ist so anders als unsere restlichen Hühner, Diese Zartheit ihres Köpfchens passte nicht zu einem so großen Huhn. Wanda ist anders.
Wir haben zuerst versucht sie zwischen unseren anderen Hühnern zu integrieren, das macht man indem man die Neulinge Abends wenn es Dunkel ist, in den Stall zu den anderen setzt. Über Nacht nehmen sie den Stallgeruch auf und werden somit zum Teil der Hühnerherde.

Bei Wanda war das anders, als meine Tochter die Hühner morgens aus dem Stall ließ, war Wanda noch im Stall. Shaya hat eine wundervolle Art mit Hühnern umzugehen, sie sprach mit ihr und machte ihr Mut.
Als ich dann gegen 10 nach den Hühnern sah, war Wanda weg. Allein das ist schon ungewöhnlich, denn gerade die Neulinge sind normalerweise so ängstlich das am ersten Tag im Stall verbleiben. Dennoch habe ich mir nichts schlimmes dabei gedacht. Unser Gelände ist recht groß und die Hühner können sich unter Büchen und Sträuchern verstecken, was sie auch sehr gerne machen, weil es dort viele Insekten gibt.

Gegen 11 rief mich meine Nachbarin an: "Kann das sein das Ihnen ein Huhn abgehauen ist, es läuft die Straße entlang?"

Ich war wie paralysiert, das ist noch nie vorgekommen, denn um zur Straße zu gelangen, müssen unsere Hühner wirklich große Wege hinlegen, sie müssen über einen hohen Zaun springen, ein Teil des Dachs entlang laufen, dann wieder runterspringen und eine lange Treppe nach unten laufen. Oder sie müssen über ein Waldstück laufen, um über den Friedhof zur Straße zu gelangen. Unser Grundstück ist von Außen nicht einsehbar, unsere Hühner sind normalerweise in Sicherheit.

Da Shaya schneller war als ich lief sie sofort nach unten und da saß Wanda, auf einem Nachbargrundstück. Shaya beruhigte es sanft und es lies sich von mir nach oben tragen. Ich spürte den kleinen Herzschlag und es fiepte jämmerlich. Ich habe bisher noch nie solche zarten Töne von Hühnern gehört, es war ein sanftes fiepen eines Vogels.

Wanda war so anders, dass ich mir echt Sorgen machte, also brachte ich sie erst mal nach oben unter den Dachboden, setzte sie in einen großen Kaninchenkäfig und gab ihr Futter und Wasser. Wanda stürzte sich sofort auf das Futter, ich sah wie schnell die Schüssel immer leerer wurde und wunderte mich noch mehr. Ich fragte mich, ob Wanda vielleicht eine andere Hühnerrasse war, eine die ich nicht kannte.

Ich berichtete auf unserer Tierhof  Facebook Seite über Wanda. Eine befreundetete Tierschützerin und Mitarbeiterin von Rettet das Huhn schrieb mich daraufhin an, das sie ziemlich sicher sei, das Wanda ein Masthühnchen ist.

Und ab da ging es mir schlecht. Denn mir wurde nun klar, das Wanda in Wahrheit ein winzig kleines Küken ist in dem Körper eines erwachsenen Huhns. Ich hatte noch nie zuvor ein Masthuhn gesehen, Denn normalerweise bekommen Menschen die nicht in einem Mastbetrieb oder Schlachthof arbeiten solche Hühner nicht zu sehen.
Sie sind die Unsichtbaren Wesen, die nur gebraten auf den Tellern der Menschen landen, oder als gekochte Hühnerbrust.

Ich war erschüttert über dieses Leid und ich bin es immer noch.
Ich setzte unser Omega Huhn Schwarzi zu ihr in den Käfig weil mir klar wurde, das Wanda auf engstem Raum mit 1000den von anderen Hühnern gelebt hat, alle mit dem gleichen Schicksal. Alleine zu sein, musste unglaublich schlimm für sie sein, auf unserm Grundstück war sie verloren. Wie muss dieses kleine Wesen sich fühlen. Sie tat mir unendlich leid.
In der Zwischenzeit musste ich noch überlegen wo wir unsere nackten Rettet das Huhn Hühner unterbringen. Ich fühlte mich wirklich im Stress. Auf der einen Seite die kleine Wanda, auf der anderen die nackten Rettet das Huhn Hühner die keine Temperaturen unter +20 grad kennen.

Sie kommen am Samstag aus einem Massentierbetrieb. Normalerweise hatten wir erst im Frühling mit ihnen gerechnet, dann wäre das alles kein Problem gewesen, aber der Bauer hatte den Termin vorverlegt und Rettet das Huhn war im Vermittlungsstress.
5 Rettet das Huhn Hühnern werden hier einziehen, mehr konnte ich übernehmen, da wir auch nicht wussten, ob wir so schnell ein Winteruartier bauen können. Wir müssen also auf dem Dachboden einen Stall für die Hühner bauen, damit sie dort ein paar Wochen leben können, um sie dann zu den anderen im Außenstall zu integrieren, wenn die Federn nachgewachsen sind.

Das Hühner nackt sind, kann man sich kaum vorstellen, wenn man es noch nicht gesehen hat. Legehühner leben genau wie Masthühner auf engsten Raum doch der Unterschied ist, das sie zum Eierlegen gezüchtet werden und nicht für die Fleischproduktion. Ihr ganzes Wesen ist anders, sie sind Robuster. Nackte Hühner im Sommer sind überhaupt kein Problem für uns. Ihr Gefieder wächst schnell nach, das einzige worauf wir wirklich achten müssen, ist das sie keinen Sonnenbrand erleiden. Aber nackte Hühner im Winter stellt uns vor großen Herausausforderungen. .

Am nächsten Morgen als ich nach Schwarzi und Wanda sah, war Wanda am Kopf verletzt. Schwarzi hat seinen Rang in dieser Nacht erhöht. Nun war Wanda das Omega Huhn, die Chancen das sie sich irgendwann in unsere Hühnergruppe integriert stand nun bei Null.
Also brachte ich Schwarzi wieder zu den restlichen Hühnern und musste erst mal weinen.
Ich sah dieses kleine gequälte Huhn an und heulte mir die Seele aus dem Leib.

Es ist etwas anderes für mich, wenn Hühner zu mir kommen und dann bei mir Sterben, weil sie krank werden. In der Zeit in der sie hier sind, haben sie die Freiheit geschnuppert, sie sind mit den anderen Hühnern über die Wiese gelaufen, sie haben das erste mal Würmer und Larven gefressen. Sie konnten im Kompost buddeln und sich unter Büsche verstecken. Zu sehen wie Hühner anfangen zu leben, macht mich sehr glücklich. Ich fühle wie wundervoll es ist, das sie laufen können und flattern und sich auf im Sand und der Erde wälzen. Manchmal sehen weiße Hühner braun aus, voller Erde und Schlamm, das ist pures Glück.

Bei Wanda ist es anders. Wanda ist vielleicht gerade einmal drei Wochen alt. Normalerweise stirbt sie mit 6 Wochen, dann ist ihr Körper reif zum Schlachten.
Viele Masthähnchen sterben vorher, weil die Organe versagen, oder sie elendig verdursten, denn oft können sie sich nicht auf ihren Füßen halten, der Körper ist einfach zu schwer. Und deshalb hören sie irgendwann auf zu trinken.

Ein Masthähnchen zu sein ist die qualvollste Art zu leben. Es gibt keine Chance aus diesem Martyrium, sie sind so gezüchtet das sie fressen müssen, sie haben kein Sättigungsgefühl. Obwohl Wanda seit drei Tagen bei uns lebt, findet man nur eins zwei Kothäufchen bei ihr im Käfig. Es wird alles verwertet. Statt in Energie wird es in Fett und Muskeln umgesetzt und wenn das Schlachten sie nicht tötet, dann das.

Das älteste Masthuhn das in Tierschutzkreisen bekannt ist, war Luna, ein Masthühnchen, das auf Hof Butenland lebte. Es wurde ein Jahr alt.

Ich glaube nicht, das Wanda so alt wird.

Nachdem ich von unserem Masthuhn Wanda in Facebook  berichtet habe, hat mir eine Tierschutzfreundin angeboten Wanda zu übernehmen, da sie ein geschlossenes Gehege hat und Wanda sich dort in einem begrenzten Raum integrieren kann.
Nach einem Moment der Überlegung habe ich das Angebot angenommen. Leicht fällt es mir nicht , denn die kleine hat mein Herz im Sturm erobert. Aber hier hat Wanda keine Chance. Sie ist so sehr überfordert, dass sie etwas vollkommen Huhnuntypisches gemacht hat, sie ist weggelaufen. Alle Grenzen die sie kannte, waren auf einmal verschwunden. Wanda wird heute Abend umziehen. Wir nehmen ihr den Stress, so dass sie gleich zu den anderen Hühnern gesetzt werden kann. Ich hoffe sehr sie kann sich bei meiner Freundin Meike wohl fühlen... ich wünsche es ihr von Herzen.

Wir sind unglaublich erschüttert, wir haben nicht gewusst, welchen  gravierenden Unterschied es zwischen Legehühner und Masthühner gibt. Ich lerne anhand von Erfahrung.

Während ein Legehuhn hier die optimalen Bedingungen hat um sich wohl zu fühlen, ist unser Hof für ein Masthuhn wie Wanda eine weitere Katastrophe in seinem jungen gequälten Leben. Hier gibt es keine Grenzen, keine anderen Masthühner, Es ist zu viel von allem, zu viel um damit klar zu kommen.

Ich habe große Probleme das einfach so stehen zu lassen. Das Menschen diese Tiere gezüchtet haben, damit sie fressen und fressen und dick werden um zu sterben.
Ich habe sowieso schon Probleme damit an einem Hähnchen Imbißwagen vorbei zu gehen und zu sehen wie Leute davor stehen und sich gebratene Hühnchen in Tüten geben zu lassen.

Mein Blick war immer abgewandt, weil ich es nicht ertragen konnte, weil ich einfach zu viel wusste. Jetzt weiß ich mehr und es wird mich viel Kraft kosten, den Hähnchenverkäufer ohne Wut anzusehen.

"Sie wissen nicht was sie tun" sag ich mir.
Doch es gibt Momente, da darf das keine Entschuldigung sein.

Es gibt Momente da möchte ich Firmen die solche Hühner wie Wanda züchten, den Wasserhahn abdrehen. Ihnen jede noch so kleine Subvention streichen, sie einfach auf die Straße setzen: "Fangt an euer Leben zu leben, statt Leben genetisch zu verändern!"

Es gibt Momente da erwarte ich von den Hühnchenessern, das sie sich vorher ein Huhn anschauen, wie Wanda. Und wenn sie das nicht wollen, möchte ich sie schütteln und anbrüllen.

Aber ich tue es nicht. Ich atme tief durch und gehe an ihnen vorbei, wie ich das seit vielen Jahren mache. Denn unter ihnen sind meine Freunde, Bekannten, meine Verwandten und meine Nachbarn,

Aber ich hoffe wirklich sehr, das kein Freund je ein Huhn in meiner Gegenwart isst. Denn dann werde ich ihm von Wanda erzählen und wenn ihm dann nicht das Huhn im Hals stecken bleibt, dann kann er nicht mein Freund sein.


Britta und ich sind sehr traurig und erschüttert.
Unsere Welt hat sich erneut verändert... und momentan ist mir nur noch kalt...

Eure Jo vom Tierhof Amoa


Weitere Informationen zu Masthühner


http://www.tierschutz-landwirtschaft.de/html/huhnermast.html

http://www.ariwa.org/wissen-a-z/hintergrund/masthuehnerleben.htm

https://www.tierrechte.de/themen/landwirtschaftliche-intensivtierhaltung/masthuehner

https://www.youtube.com/watch?v=SUt65vIIUTk

Montag, 19. Januar 2015

Veganer Rückblick







Im Laufe des letzten Jahres hat sich bei mir eine Art Abneigung gegen die "harte" vegane Aufklärung entwickelt. Mit hart meine ich, den Leuten ohne Umschweife zu sagen, was sie tun sollen und sie als "Scheiße Laberer"  betiteln wenn sie es nicht tun.

Ich war in so vielen Gruppen, dass ich es müde bin. Und wenn ich als Veganerin es müde bin, wie wird es erst Leuten gehen, die Omnivor oder Vegetarisch leben.
Mit dieser harten Variante erreichen wir niemanden. Wir machen uns nur unbeliebt und unglaubwürdig. Denn gerade in unseren Reihen existiert so viel Ablehnung und Missgunst. Es wird auf einander eingeprügelt,wen man nicht die gleiche vegane Fahne hießt wie der andere. Meinungsfreiheit ist oft verpönt. Wir sind kein gutes veganes Volk, weil wir andere Sichtweisen ablehnen. Mir ging es oft auch so, dass ich dachte, es muss eine Non Plus Ultra Einstellung bei diesem Thema geben, aber die gibt es nicht. Weil jeder unterschiedlich an das Thema Essen heran geht und wenn man sich überlegt wie heftig viele reagieren, egal ob nun Omnivor, Vegan oder Vegetarisch, dann wird bewusst, das es hier um etwas gravierenderes gehen muss. Eine Art Angst zu wenig zu bekommen. - Zu verhungern.

Wie will man einen Menschen der unter Essenszwängen lebt (nicht leidet) klar machen, das er sein Ernährung verändern muss.
Wie willst du einen Raucher der letztendlich Drogensüchtig ist, bewusst machen, dass er aufhören muss zu rauchen. Beide sind erst mal rein Egoistisch, weil jede Sucht zum Egoismus führt.

Ich glaube mittlerweile das alles zur Sucht führen kann, eine omnivore Ernährung genauso wie eine Vegane Ernährung.

Nicht die Ernährung ist schuld daran, das es unseren Tieren so schlecht geht, sondern unsere Art mit Süchten umzugehen, wir Konsumieren durch Zwang.

Die einzige Möglichkeit das zu durchbrechen ist meiner Meinung die Entstehung und Weiterentwicklung von Mitgefühl. Aber das erreichen wir nicht durch Grausame Bilder, oder harter Aufklärung. Wir müssen einen anderen Ansatz finden um die Menschheit wach zu rütteln. Und der kann nur an der Wurzel entstehen.

Ich bin mir noch nicht sicher, wie man etwas verändern kann. Ich weiß nur das man etwas verändern muss. Meine Tochter ist mein bester Lehrmeister und ich denke die einzige Chance die wir haben, damit unsere Welt irgendwann Gewaltfrei sein wird, sind unsere Kinder. Bei uns ist der Zug abgefahren. Wie immer wird es die nächste Generation sein die unsere Fehler beseitigt.

Daher mein einziger Rat:

Denkt an eure Kinder. Sie müssen mit den Unrat dieser Welt klar kommen. Sie müssen damit zurecht kommen, wenn unsere Tiere vor Schmerz schreien. Ihre Ohren sind noch nicht Taub, ihre Augen noch nicht blind.
Sie erleben die Welt so wie sie ist. Mit Erwachsenen die diese systematisch zerstören.

Sie sind die Leidtragenden einer andauernden Gefühls Dörre.

Wenn ihr wollt, das eure Kinder zu Gefühls Krüppeln heranwachsen, zu Egoisten, die in die Fußstapfen ihrer Eltern treten.
Dann habt ihr es endgültig geschafft, ihr habt den Boden unter euren Fußen zum Einstürzen gebracht.

Ihr habt die Wahl immer!!!
Doch was daraus entsteht, dafür muss die nächste Generation die Köpfe herhalten, egal um welches Sucht es sich handelt. Die Vorbilder seid ihr!!!

In diesem Sinne...

Nachdenkliche Grüße

von der Jo vom Tierhof Amoa


Lese hierzu auch: Abschied aus veganen Gruppen

Donnerstag, 1. Januar 2015

Der erste Januar 2015 - Tagebuch




Negative Gedanken zum heutigen Tag



Guten Morgen, den Hunden sitzt die Nacht noch im Nacken, Bella zuckt bei jedem Geräusch zusammen, Blue läuft im Zimmer herum statt sich ins Körbchen zu legen. Jeden 1 Januar hadere ich mit mir, ich fühl mich so dermaßen von meinen Nachbarn entfernt, dass ich Dicht mache. Ich distanziere mich erst mal total von ihnen... gegen diese Gefühle kann ich nichts machen, ich bin entsetzt über ihre Gefühllosigkeit, über ihr weniges Verständnis den Tieren gegenüber. Sie denken nicht nach, es interessiert sie auch nicht. Das ist nicht einfach für mich, zu wissen, dass ich Menschen vor mir habe, die nicht nur Fleisch essen, sondern auch im Stande sind über das Wohl unserer Mitgeschöpfe hinwegzusehen. Vielleicht findet ihr meine Reaktion übertrieben. Ich denke schon seit vielen Jahren so darüber. Schon als Kind hatte ich meine Probleme mit der Gedanken und Gefühllosigkeit der Menschen.

Mein Vater hatte einmal einen Autounfall mit meinen Hunden, sie saßen in seinem Auto. Er war wie immer betrunken und fuhr gegen eine Mauer. Meine Hunde haben es zwar überlebt, waren aber traumatisiert. Mein Vater ist lachend aus dem Auto ausgestiegen und ich war so unglaublich wütend, das ich ihn geboxt und gebrüllt habe.
Er meinte ich übertreibe und musste noch mehr lachen, danach ist seine Stimmung wieder umgeschlagen, in eine Richtung die ich hier nicht erwähnen werde - mein Vater war ein Soziopath...
Und eigentlich hat sein Verhalten relativ wenig mit den Verhalten der Menschen zu tun, die grob mit Tieren umgehen. Dennoch erinnere ich mich an ihn, wenn ich an Gestern Nacht denke.

Was für andere Menschen eine Übertreibung ist, ist für mich ein Erinnerungsfetzen an meine grauenhafte Kindheit. Mein Vater ist das Symbol für das destruktive und böse Verhalten aller Menschen auf dieser Welt in mir geworden.

Mir geht es nicht um bewusste Grausamkeit, mir geht es um das "nicht drüber nach denken wollen" - was bewusst umgesetzt wird, der Mensch will seinen Spaß, seine Freude, den Kick etwas tolles hinterlassen zu haben. Er denkt nicht über das nach was danach passiert, oder währenddessen. Die Erde ist nun voller Unrat der gestern vom Himmel fiel. 

In manchen Gegenden herrscht Krieg, dort wird Tagtäglich mit Bomben geschossen, Gewehrsalven die durch die Luft fliegen, ein Gefühl von Angst und Panik das man riechen kann, wenn man so eine feine Nase hat wie ich. In solchen Gegenden denkt niemand darüber nach die Sylvesternacht mit einem Feuerwerk zu begrüßen, sie haben das Feuerwerk jeden Tag und alles was sie sich wünschen ist Ruhe.

Niemand denkt hier an die Menschen die in solchen Kriegsgebieten gelebt haben.

Momentan ist Pegida (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) in aller Munde. Ich bin entsetzt, wenn ich die Berichterstattungen lese, wie viele Menschen auf die Straße gehen. Junge, Alte, Kinder, sie alle schwenken die Deutschlandfahne. Die Kommentare in Facebook sind voll von Leuten die behaupten, das Ausländer den Deutschen die Arbeitsplätze wegnehmen und Aggressionen ins Land tragen.Viele behaupten Dinge die sie aus der Bildzeitung entnommen haben, oder die sie durch weitergetratsche erfahren haben. Dinge die keiner Begutachtung stand halten, dazu muss man noch nicht mal groß Recherchieren. 
Es sind zu viele Menschen um zu denken, sie sind alle dumm.
Es sind mit Sicherheit auch solche darunter die gelehrt sind, studiert haben und nun auf die Straße gehen für ein " Nicht islamisiertes Abendland!"

Merkel und Co meint, solche Ängste muss man ernst nehmen und wirft ihnen noch ein Stöckchen zu: "Wir nehmen euch ernst, wir hören zu!"

Deutschland ist auf dem Weg der Regression. Und ich schäme mich Deutsche zu sein,  in einem Land zu leben, dass sich so dermaßen aggressiv und egozentrisch Tieren (hier hauptsächlich Massentierhaltung) und ausländischen Mitbürgern gegenüber verhält.

Ich bringe beides zusammen, weil es etwas wichtiges aufzeichnet - 

Die Sicht auf den Kern:

Egoismus und Egozentrik.
Ich weiß nicht ob es auch in anderen Ländern so ist, aber hier wird es schlimmer mit dem Egoismus der Menschen, sie denken nur an sich selbst.
Es interessiert sie nicht, wie verletzend es für unsere ausländischen Mitbürger ist, wenn sie gegen diese demonstrieren. Es interessiert auch niemanden die Tiere die in Panik durch den Wald rennen, oder unsere Haustiere die irgendwann vor Erschöpfung einschlafen, nachdem sie den ganzen Tag und die Stunde vor und nach Mitternacht mit Herzrasen und Überlebensängsten verbracht haben.

Es gibt mit Sicherheit viele die das hier lesen und über mich lachen werden, abwinken und meinen ich habe ein Rad ab, weil ich so "Übertrieben" reagiere.

Aber ich fühle die Überlebensängste der Tiere, die durch die Raketen aufgeschreckt werden und wie panisch durch den Wald rennen, ich fühle den rasenden Herzschlag von Bella, die in meinem Arm lag und vor Angst bebte, ich fühle wie unachtsam und gedanklich weit weg Menschen von Tieren sind, wenn sie Raketen in die Luft ballern und wie ungerecht und wie gemein Menschen sein können, die diese Pegida unterstützen.
Und ich möchte es glauben, dass beides zu einer Sorte Mensch gehört (ich weiß jedoch das das nicht der Fall sein muss...), deren Gedankenlosigkeit eine Spaltung der Menschheit herbeiführt - Gut und Schlecht bekommen somit einen Begriff:

Gegen oder Für Pegida
Gegen oder Für Raketen.
Gegen oder Für Krieg.

Ich bringe alles zusammen.... das letzte Jahr hinterlässt nur diese negative Erinnerungen. Es war ein gutes Jahr, bis Pegida und dem geboller in der Nacht. 

Ja ich vergleiche das Ganze mit einem Vorkriegsschauplatz. Die eigene Unzufriedenheit wird auf andere Menschen und Tiere übertragen.

Hier ist es die Massentierhaltung, das Sylvester Feuerwerk, die Igel, Füchse, Marder, Katzen und Eichhörnchen die jährlich auf den Straßen umkommen, die Ratten die vergiftet werden, die Mäuse die elendig in den Mäusefallen sterben, die Hunde die getreten werden usw.
In Rumänien wurden die Hunde auf offener Straße ermordet, in Spanien schleift man die Jagdhunde hinter dem Auto her. Oder hängt sie am nächsten Baum auf. In Irland setzt man die Pferde aus.
Unzufriedenheit bringt Menschen dazu ihr wahres Gesicht zu zeigen.

Während in den südlichen Ländern die Unzufriedenheit an den Tieren ausgelassen wird, haben wir hier in Deutschland ein anderes öffentliches "Opfer" gefunden, bei uns sind es die Ausländischen Mitbürger. Das waren sie schon immer. Wir sind das Gastunfreundlichste Land das man sich vorstellen kann. Und das schlimme ist, unsere Politik nimmt sich nicht dieser Hetze an und verhindert das noch schlimmeres passiert, nein sie nimmt die PEGIDA Leute ernst die auf die Straße gehen.

Ich verachte das Ganze zu tiefst. 
Und ich weiß, das diese Gedanken und Gefühl wenig mit Buddhismus zu tun haben. Ich fühl mich gerade sehr menschlich, unreligiös.
Und ich brauche das auch gerade um den rasenden Herzschlag, das Beben ihres Körpers und das Hecheln meines Hundes zu verarbeiten. Ich bin innerlich aufgewühlt wie jedes Jahr, weil mich diese Ereignisse nicht kalt lassen. Zu Sylvester kommt vieles hoch, es hinterlässt bittere Geschmacksperlen auf meiner Zunge.

Aber während ich meine Gefühle hier aufschreibe, fühle ich sie schon wieder schwinden. Ich muss es nur ausdrücken können um mich davon zu befreien - fürs erste.
Denn irgendwann werden neue Märsche losziehen, sie werden die Deutschlandflagge hochhalten und gegen die Islamisierung des Abendlandes demonstrieren. Und in den Häusern werden die Fenster geschlossen von Leuten die aus anderen Ländern kommen und ich weiß es wird Kinder geben, die darunter leiden werden.
Und Erwachsene die wütend werden. Es wird Aggression geben, aus Verletzungen heraus, die nie heilen werden....

Ich weiß es, weil wir all das schon einmal erlebt haben.

Und das macht mich sehr traurig...

PEGIDA NICHT IN MEINEM NAMEN!!!
SYLVESTER OHNE BÖLLER!!!

Was ihr den Menschen und Tieren antut, tut ihr euch selbst an. Und irgendwann werdet ihr es am eigenen Leib spüren... 

In dem Sinne

traurige Grüße von einer Jo die jetzt noch eine Runde schlafen muss... um die Nacht zu vergessen um wieder versöhnlich den Menschen zu begegnen.
Denn eigentlich war es ein gutes Jahr mit vielen guten und schönen Momenten und Eindrücken.
Ich habe tolle Menschen kennen gelernt. Und tolle Dinge erlebt. Bei all dem schwank das Mitgefühl mit. Und doch bleibt gerade jetzt ein Gefühl von Traurigkeit hängen...
Das sind die Gedanken die mich gerade JETZT beschäftigen,  ich weiß wenn ich all das niedergeschrieben habe, kommen die schönen Seiten hervor, Seiten die mich im letzten Jahr getragen haben, wie bunte Blätter.
Darüber werden ich vielleicht morgen berichten. JETZT hängt noch der Schwefelduft in der Luft, überall liegen Papierschnipsel und Raketenüberreste. Unsere Tiere erholen sich langsam, die Ohren noch an die Köpfe gepresst, die Schwänze noch zwischen den Beine, eine Habachtstellung und große Augen, die jedem Geräusch folgen. Bald haben sie es verarbeitet, bis nächstes Jahr....


Namasté 

Ich wünsche euch ein schönes friedvolles neues Jahr
Eure Jo vom Tierhof Amoa