Mittwoch, 2. Oktober 2013

Tierschutz un(d) Dankbarkeit




Da ich nicht mehr schlafen kann, habe ich mir die Chroniken meiner Facebookfreunde angesehen und bin auf etwas interessantes gestoßen.
Das Thema Dankbarkeit im Zusammenhang mit dem was wir tun.
Gerade bei Tierschützern ist oft eine Art Bewertungssystem vorhanden,  sie tun etwas und erwarten gleich darauf ein Überschütten von Dankbarkeit.
Ich habe folgendes in einem Kommentar geschrieben:
"Was bedeutet euch ein "Dankeschön"?
Bitte nicht falsch verstehen, ich verstehe euch! Ein Danke wenn es vom Herzen kommt ist auch mir sehr wichtig und ich freue mich darüber. Aber dennoch stelle ich mir manchmal die Frage, ob ich zu viel Erwartungen an mein Gegenüber habe. Es gibt Situationen die wir nicht erkennen (und beeinflussen) können, weil wir nicht da sind. Vielleicht ist die Person der du etwas gutes getan hast, im Stress gewesen, vielleicht war sie krank... vielleicht ist ihr Danke dir nicht genug...
Warum sie sich nicht so bedankt hat, wie du es erhofft hast, weißt du letztendlich nicht. Was dich vielleicht stört ist nicht das nicht erhaltene Danke, sondern etwas ganz anderes. Wir erwarten manchmal eine Art Belohnung für etwas was wir tun, das ist ein unbewusstes, teils auch aus der Kindheit entstandenes Bewertungssystem.
Mir ging das früher genauso. Heute lege ich meine Aufmerksamkeit in das was ich tue und nicht in das was ich zurück erhalte.
Somit kann ich einfach dankbar sein, dafür das ich bin wie ich bin. Statt auf Dankbarkeit von anderen zu hoffen."


Dankbarkeit ist ein zentraler Begriff, ich lese auch oft die Worte: "Das Tier wird dir Dankbar sein"

Tiere sind nicht dankbar, sie lieben uns anders als wir Menschen sie lieben. Sie zeigen uns ihre Zuneigung anders als wir sie zeigen. Und das was wir daraus machen, ist reine Interpretation.
Ich zum Beispiel würde mich als Katzenversteherin einschätzen, bei Hunde bin ich eine totale Versagerin, hätte ich nicht meine Freundin Marie (die Hunde wirklich versteht!) an meiner Seite, würde ich überhaupt nichts über dieses Versagen wissen. Ich liebe meine Hunde, aber ich verhalte mich ihnen gegenüber wie gegenüber anderen Menschen, wie gegenüber meiner Tochter. Ich rede mit ihnen in meiner Sprache, statt ihre Sprache zu erkennen und zu verstehen.

Ich kann ihr Leid und ihre Trauer erkennen,  aber ich kann nicht erkennen was ich tun muss, um bestimmte Dinge von ihnen zu erreichen. Kurz um, ich mache auch vieles falsch in der Kommunikation mit Bella und Blue. Das ich etwas falsch mache, ist mir bewusst, wie ich es richtig mache, das muss ich erst lernen.

Der Begriff Dankbarkeit ist ein menschlicher Begriff, der im Bezug zu Tieren keinerlei Bedeutung hat. Wenn man ihr Leid verändert werden sie entspannter, sie können wieder am Leben teil nehmen. Durch ihre Freude empfinden wir ihre Dankbarkeit.
Doch ihre Freude und ihre Lebenslust leben sie nicht FÜR UNS aus, sondern für sich selbst.

Versteht ihr was ich meine??

In diesem Sinne
Seit Dankbar für eure Liebe und euer Mitgefühl, statt Dankbarkeit von anderen zu erwarten.
Das erspart euch viel Frust und Trauer und letztendlich auch die Ungewissheit auf etwas zu hoffen, das vielleicht da ist, aber das ihr in eurer Erwartungshaltung nicht erkennt...

Namasté
Eure Jo vom Tierhof Amoa.




Bildquelle: http://www.philipp-winterberg.de/dankbarkeit.php