Samstag, 14. Juni 2014

Vitamin B12




In meiner Facebook Gruppe Tofu Nutte ( so wurde einer aus der Gruppe bezeichnet und seit dem heißt die Gruppe so :) hatten wir letztens das Thema Vitamin B 12 und Veganismus.

Ich muss dazu sagen, ich habe mir erst Gedanken zu Vitamin B12 gemacht, nachdem unsere Tochter sich auch für Vegane Ernähruung interessierte. Zwei Gruppenmitglieder haben sich ausführlich dafür interessiert und gute Beiträge verfasst.
Ich möchte hier das wichtigste zusammenfassen, weitere Links findet ihr am Ende meines Textes.
Martin (Martin Hanau) schrieb hierzu folgendes:



"...und während ich das hier sammle und schreibe, merke ich, dass das Gefahr läuft ne Facharbeit zu werden, die aber mangels Fachkenntnisse meinerseits keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit erhebt.
Zitat [Wikipedia.de, Cobalamine]
[...]
"Der menschliche und tierische Organismus sowie Pflanzen sind nicht in der Lage, Vitamin B12 selbst herzustellen. Vitamin B12 wird in der Natur von Mikroorganismen – insbesondere Bakterien – produziert, die als Symbionten sowohl im Verdauungstrakt von Tieren als auch auf der Oberfläche pflanzlicher Wirte (z.B. Leguminosen) vorkommen."
Also Mikroorganismen produzieren B12, nicht Kühe und Schweine! Außer vielleicht gaaaaanz winzig kleine Kühe und Schweine, sofern man die dann als Mikroorganismen bezeichnen darf, aber es sind wohl tatsächlich Bakterien gemeint.
[weiter, Wikipedia]
"Im menschlichen und tierischen Organismus wird Vitamin B12 vor allem in Leber und Niere akkumuliert, in Pflanzen kann es nur in Spuren vorkommen."
Das entspringt zumindest der wissenschaftlichen Arbeit des Herrn Leitzmann aus Gießen, der wiederum sehr verdächtige Verbindungen zum DGE hat, Mitglied im UGB (SPENDENFINANZIERTER Verband für Unabhängigen Gesundheitsberatung) ist und im Wissenschaftsrat des Eurotoques e.V. (der u.a. zum Ziel hat die kulinarischen Traditionen Europas zu erhalten) sitzt. Ich kann nicht beurteilen, ob das so stimmt, aber weiter unten mehr dazu).
[Wiki, go on]
Allesfresser und Fleischfresser decken ihren B12-Bedarf durch den Konsum von Fleisch, insbesondere Innereien. Für Vegetarier stellen Milchprodukte und Eier trotz ihres vergleichsweise geringen Gehalts an Vitamin B12 bedeutende natürliche Quellen dar. Bei Wiederkäuern wird das Vitamin im Vormagen, bei anderen Pflanzenfressern im Dickdarm gebildet. Da das im Darm produzierte Vitamin B12 bei Geflügel und Schweinen jedoch nur unzureichend resorbiert wird, sind diese Arten auf eine exogene Versorgung über das Futter angewiesen. Ein Mangel bei Wiederkäuern beruht überwiegend auf unzureichender Cobaltzufuhr. In der Tierproduktion wird dem Futter in Spuren Cobalt hinzugefügt, falls die Tiere von cobaltarmen Weideflächen ernährt werden müssen. Hierüber soll Wachstums- und Laktationsstörungen, Blutarmut und Appetitlosigkeit entgegengewirkt werden."
[...]
"FALLS die Tiere von cobaltarmen Weideflächen ernährt werden", ist ne super Formulierung. Dazu kommt noch, dass B12 hauptsächlich in Innereien vorkommt und hitzeempfindlich ist, also am besten gleich roh rein mit der Schweineleber!

Des weiteren haben Nicht-Veganer i.d.R. ohnehin einen höheren B12-Bedarf, da Sie es aufgrund von Fleisch- und Milchkonsum verschleimten Darmwänden weniger gut aufnehmen können und Schwermetalle aus dem Fleisch zusätzliches B12 binden bzw. die Aufnahme behindern.
Grundsätzlich/Ursprünglich ist B12 eigentlich überhaupt kein Problem, denn auf/in intakten Böden kommt es reichlich an und sogar in Pflanzen vor (http://link.springer.com/article/10.1007%2FBF00007957).
Und da liegt der Hase im Pfeffer (!!!), denn "durch Kunstdünger und insbesondere durch den Einsatz von Herbiziden, Pestiziden und Fungiziden, das heißt durch die heute allgemein übliche industrielle Agrarwirtschaft, verarmen die Böden an Mikroorganismen und in der Folge davon leiden sowohl die Pflanzen als auch die Tiere zunehmend an einem Vitamin-B12-Mangel." (http://rohkost.info/2010/06/25/der-b-12-mythos-gehort-auf-den-mulleimer-der-geschichte/)
Es gibt einfach zu wenige intakte Böden, wen wunderts?
Weiteres Problem in diesem konkreten Zusammenhang ist, dass heutzutage vornehmlich vor Eintritt der Reife geerntet wird und die verschiedenen Früchte und Gemüse künstlich nachgereift werden. Die Pflanzen würden das B12 aus dem Boden allerdings erst während des Reifens einlagern, was natürlich beim Nachreifen in Kisten in irgendner Lagerhalle ausfällt.
Und die wenigen Mikroorganismen, die evtl. noch auf eurem Salat, eurem Apfel o.ä. zurückgeblieben sind, werden ABGEWASCHEN, weil ja alles immer schön genormt, geputzt, glänzend und wunderschön sein muss. Dreck oder komische Stellen sind per se "igitt".
Schließlich zur Supplementierung: Das in Apotheken erhältliche B12 ist nur Cyanocobalamin (Zur Herstellung und Wirkungsweise siehe den rohkost.info-Link oben), das vom Körper nicht annähernd so gut verstoffwechselt werden kann, wie die zwei Formen des echten Vitamin B12, und zwar das 5-Deoxyadenosyl-Cobalamin und das Methyl-Cobalamin. Allerdings sind diese beiden biochemisch aktiven Formen von Vitamin B12 lichtempfindlich und werden außerhalb lebender Gewebe durch die sogenannte Photolyse zerstört. Die beiden genannten Formen an natürlichem Vitamin B12 in ihrer biochemisch verwertbaren Form finden sich ausschließlich in Pflanzen und Tieren und können als Coenzym B12 bezeichnet werden.
Das Cyanocobalamin hingegen wird unter Zuhilfenahme biochemischer Prozesse hergestellt und verkauft sich mithilfe von Verunsicherung der veganen/vegetarischen und auch der restlichen Bevölkerung offensichtlich super. Problem hierbei: Im Körper wird der Krempel aufgespalten und es fällt einerseits brauchbares Coenzym B12 an, andererseits allerdings Cyanide wie Blausäure bzw. u.U. sogar Kalium-Cyanid (Zyankali), weshalb auch oft von Übelkeit, Kopfschmerzen etc. nach B12-Einnahme berichtet wird.
Insgesamt ein sehr komplexes Thema, gerade für medizinisch/biologisch nicht geschultes Personal wie mich, aber ich würde mich freuen, wenn ihr ergänzen und korrigieren könntet."
Diana (Diana V SchönSchnell) verfollständigte noch:

"Habe da noch eine Ergänzung: Auch bei uns Menschen kann das Cyanocobalamin (Vit. B12) nur im terminalen Illeum (also dem dritten und letzten Abschnitt des Dünndarmes vor Übergang zum Dickdarm) resorbiert werden. Die Bakterien, die selbst zur Bildung fähig sind,liegen aber nachgelagert im Dickdarm - heißt - das wir das selbstgewonne B12 nicht verwerten können sondern ausscheiden. ( Kühe prod. B12 zB im Pansen - ein Unterschied!)Dazu gibt es viele interessante Studien. 
(http://www.christiankoeder.com/.../sind-darmbakterien...) Sehr interssant auch die Vergleiche der Darmfloren in unterschiedlichen Ländern! Würden wir also,wie manche Primaten unseren eigen Kot essen (oder auch Pferdemist sowie bakterienreichen Waldboden) - hätten wir kein Problem mit dem Vit.B12. Ebenso kann ein Mangel oder eine Störung des Intrinsic-Faktor (IF) für einen Cyanocobalamin-Mangel verantwortlich sein. Dieser wird im Magenfundus von den Belegzellen gebildet, die zB bei best. Auto Immunerkrankungen angegriffen werden. Wenn unklar ist, woher der Mangel rührt kann mit Hilfe des Schilling-Tests (nach Robert F. Schilling, 1953) zwischen Intrinsic-Faktor-Mangel und Resorptionsdefiziten unterschieden werden. Ein weiteres Dilemma ist auch, dass B12 extrem lange in der Leber gespeichert wird - und Symptome erst nach Jahren (!!!) auftreten. Der menschl Körper kann im Idealfll 4 gr Vitamin B12 speichern. Hingegen ist eine Überdosierung nat. praktisch unmöglich - da es wasserlöslich ist. Selbst bei einer zehntausendfachen Überschreitungung der empf. TD kann kein toxischer Effekt nachgewiesen werden. Ich denke,dass man das nicht verharmlosen oder vernachlässigen sollte - es ist meines Erachtens, dass einzige, auf das Veganer achten müssen. Auf der sichersten Seite ist man, wenn man Metyhlcobalamin über die Mundschleimhaut zuführt - sei es durch sublinguale Präparate oder B12 Zahnpasta. (zB: https://vebu.de/.../1274-gut-versorgt-durch-vitamin-b12...) Lg - Diana V SchönSchnell"

Diana hat dann noch eingefügt:

"hier noch eine Tabelle bzgl Cyanid-Gehalt in Cyanocobalamin: http://www.christiankoeder.com/.../nebenwirkungen-von-b12...
(lese mich gerade erst n bisschen rein, komme aber selbst aus dem med.Bereich) - va denk ich, dass zB Martins Aussagen nicht ganz stimmen - Kühe prod.B12 zB im Pansen und können ihn dann auch resobieren /synthetisieren ... soweit ich weiß (mach mich dahingehend weiterhin schlau) Lg Diana"

Natürlich gibt es kein Fazid, ich persönlich habe wenig Ahnung von der "wahren Geschichte" zum Vitamin B12. Ich denke jedoch, das die Panikmache um dieses Vitamin in Verbindung mit Vegetarismus und ins Besondere Veganismus, total unbegründet ist. Ich kenne mittlerweile so viele Menschen die Vegetarier/Veganer sind, viele nehmen gar keine Nahrungsergänzungsmittel zu sich und leben trotzdem noch, die meisten sogar ohne körperliche Einschränkungen. Das was Ernährungswissenschaftler empfehlen ist nicht unbedingt das Non Plus Ultra. Auch die Ernährungspyramide mit ihrem Fleisch, Fisch und Wurstwaren (zwar ziemlich oben an der Spitze, dennoch... ) ist teilweise schon wieder veraltet, während ich das hier schreibe.

Ich denke, wenn ein Vegan lebender Mensch ausreichend Obst und Gemüse ungewaschen aus dem eigenen Garten verzehrt, ist sein Vitamin B12 auch ausreichend vorhanden... das ist meine These, aus dem Grund nehmen wir hin und wieder die Ankermann B12 Tropfen (1 Tropfen am Tag), bauen aber auch ein wenig Gemüse und Obst an.
Vielleicht ist das dem einen oder anderen zu Oberflächlich, mit den Link Seiten unten, zeige ich andere Meinungen auf/Erkenntnisse usw. Ich bin offen und neugierig auf weitere Informationen, überschüttet mich ruhig mit Inhalten, ich sammel sie und füge sie dann hier ein.

Euch ganz liebe Grüße von der Jo vom Tierhof Amoa

Links:

http://www.zentrum-der-gesundheit.de/vitamin-b12-ia.html

http://www.peta.de/vitaminb12#.U5yHpfl_v3E

http://www.peta.de/vitaminb12#.U5yH3_l_v3E

http://www.vegan.eu/index.php/meldung-komplett/items/vitaminb12_vegan.html

http://veganekinder.de/vitamin-b12

http://vegane-lebensweise.org/gesundheit/vitamin-b12-auf-einen-blick/naturliche-b12-quellen-und-analoga/


Bildquelle:  http://www.veganity.com/de/kapitel02.php