Samstag, 22. November 2014

Abschied aus veganen Gruppen




Ich habe heute etwas wichtiges für mich entschieden. Ich habe alle, bis auf zwei (Essen mit Austausch und Vegan & Friends - ich revidiere. In Vegan & Friends bin ich auch nicht mehr) vegane Facebook Gruppen verlassen.
Ich bin dieses ewige Kämpfen um Weltbilder leid.
In den meisten Gruppen geht es her wie auf dem Schlachtfeld. Und manchmal überlege ich ernsthaft ob sie sich umbringen würden, würden sie sich,  nach einem solchen Disput gegenüber stehen.

Ich glaube das es hauptsächlich daran liegt, dass wir Menschen nur uns wahrnehmen, unsere Welt. Die Erkenntnisse die wir aus unserem Erlebten gewonnen haben, möchten wir anderen mitteilen, oder besser überstülpen. Weil wir davon überzeugt sind, das es richtig ist. Aber es gibt keine eine Wahrheit und das übersehen wir oft.

Ich will das für mich ändern und das geht nur, indem ich konsequent versuche mein inneres Weltbild zum wackeln zu bringen. Denn ich möchte nicht nur mein Ego im Blick haben, bei dem was ich tue, ich möchte auf einer Ebene mit unseren Mitlebewesen stehen..

Euch liebe Grüße von der Jo vom Tierhof Amoa



Hier meine Abschiedsworte in einem Forum das ich verlassen habe:


"Hallo
ich habe etwas zu sagen, bevor ich die Gruppe (wie viele andere Gruppen zu diesem Thema) verlasse.
Als ich Vegan wurde, tat ich es nicht um mich Besser zu fühlen, ich tat es, weil mir bewusst wurde, dass es das einzige ist, was unsere Mitlebewesen retten kann. Nur wenn jeder einzelne sich innerlich dazu bekennt, das er sich mit schuldig gemacht hat an den Tiermorden und Misshandlungen kann sich wirklich was an ihrem Leid verändern.

Nun musste ich im Laufe der letzten (fast) zwei Jahren feststellen, das es in Veganen Facebook Gruppen genauso zugeht wie in anderen Gruppen die ich bisher zu anderen Themen besucht habe. Es geht immer nur um das eigene EGO, darum das man sich (Veganer) besser fühlt als den Rest. Darum das man sich (Veganer) besser informiert, das man bessere Zutaten benutzt, das man auf die und die Dinge verzichtet und das man andere belehren will und angreift, wenn sie nicht so reagieren wie man es erwartet oder möchte.
Es geht immer nur um Zank und Aggression und auch wenn die Administratoren versuchen durch Zensur und Einschreiten etwas zu verändern, brodelt es doch im Untergrund weiter, sei es jetzt über PN oder auf der eigenen Plattform, die oft dafür genutzt wird, über andere User herzuziehen oder sich mal ordendlich für sie auszulassen. Ich habe lange überlegt was da eigentlich passiert und woran es liegt, ich nehme mich da überhaupt nicht raus, es ist manchmal wie ein Strudel der mich mitzieht und ich merke dann wie Wut in mir hochkocht und das tut mir nicht gut. Nicht als Buddhistin und schon gar nicht als Tierrechtlerin, denn so empfinde ich mich. Ich versuche die Rechte der Tiere zu verändern und zu verbessern...
Gestern und auch heute Morgen bin ich an einem Punkt gekommen, an dem ich merke, es reicht mir. Ich musste innerlich versuchen herauszufinden, woran es liegt, das Menschen im Miteinander immer wieder in Konkurrenzsituationen kommen und ihr Ego behaupten müssen, bis hin zum Kampf.
Ich denke es liegt am menschlichen Miteinander. Rein Psychologisch kann ich es mir so erklären, dass wir innerlich noch Kinder sind die für das was sie tolles gemacht haben, belohnt werden wollen.

Ähnlich ist es hier auch, die meisten die hier, wie in anderen Gruppen mitschreiben, wollen Bestätigung und dabei spielt es wirklich keine Rolle, ob es um Vegane Themen geht. Das ist ein allgemeines Problem innerhalb der Kommunikation, die nur aufs Schreiben reduziert wird. Ich bin ja schon eine ganze Weile im Internet unterwegs und von Anfang an konnte ich beobachten, wie Menschen sich gegenseitig schriftlich fertig machten, wenn es darum ging Weltbilder zu verteidigen.

Das war in homosexuellen, politischen, tierrechts,- und kommunalen Foren das gleiche wie in Buddhistischen.

Es ist immer das gleiche Muster.

Nur gerade bei dem Thema Vegan wird es zum richtigen Problem, denn dadurch das wir uns an solchen Weltbildern festklammern, erreichen wir absolut nichts für die Tiere. Wir stellen das Thema Vegan wieder über viel wichtigere Themen, nämlich Tierrecht, Natur usw. Durch unser Verhalten erheben wir uns erneut über unsere Mitlebewesen, wir verketteln uns an Dingen deren Relevanz unwichtig ist. Es ist nicht wichtig, woraus unsere Vegane Ernährung besteht, wichtig ist nur das sie Vegan ist. - Natürlich werden jetzt wieder einige dagegen halten. Das ist mir schon bewusst. Ich will euch auch gar nicht meine Meinung aufdrücken, sondern nur bewusst machen wo ihr euch befindet, Ihr befindet euch in eurem menschlichen selbst und keinesfalls auf einer Stufe mit einem Tier.

Also ganz typisch Mensch, das erinnert mich ein klein wenig an den Turmbau zu Babel. Die Leute haben eigentlich alle ein Ziel aber dadurch das sie total egozentrisch und somit getrennt an das Ziel herangehen, erreichen sie das Zeil nicht.

Am Ende macht jeder sein Ding und für die Tiere läuft alles so weiter wie gehabt. Und das finde ich furchtbar und deshalb finde ich es so belastend das mitzuerleben und nichts dagegen tun zu können. Ich entferne mich immer mehr von Veganern, weil es nicht mehr darum geht, sein Ego aufzubauen, sondern wirklich mal darum inne zu halten und sich selbst mal zurück zu nehmen.
Ihr glaubt ihr könnt die Welt verändern, indem ihr auf Soja oder Alsan, auf Oreo Kekse usw. verzichtet und ich glaubt ihr könnt anderen eure Meinung auf die Stirn kleben, wie man ein Veganes Zeitalter Bild an die Wand kleben kann, oder ein Shirt anziehen, auf dem: "Ich bin Vegan" steht, aber so ist es nicht. Jeder muss für sich einen Weg in dieser Welt finden.

Es gibt keine Gutmenschen oder bessere Menschen, es gibt nur Menschen und solange ihr euer Ego im Vordergrund seht, wird sich gar nichts verändern.

Ich hoffe ihr könnt mal inne halten und euch selbst beobachten, wie ihr um eure Weltbilder kämpft, vielleicht kommt dann irgendwann der Moment an dem ihr merkt, das es nicht mehr um Kampf geht, es geht um ein Miteinander, denn nur so erreichen wir wirklich was und dabei spielt es keine Rolle mehr, ob der eine dieses Nahrungsmittel zu sich nimmt, oder ein anderes... Ich weiß, das diese Gruppe (es geht hier um Veganes Zeitalter) genau aus dieser Motivation entstanden ist. Aber solange Menschen sich nicht verändern, bleibt alles beim Alten und so leid es mir tut, das gilt auch für die Menschen hier in dieser Gruppe. Oberflächlich gesehen ist es harmonisch, bis wieder ein Thema á la Oreo oder B12 oder weiß der Geier hoch kommt und schon müsst ihr Administratoren wieder einschreiten. Ihr arbeitet euch die Finger wund, um hier eine Ordnung herzustellen. Aber mit Zensur erreicht man genauso wenig. Ihr könnt die Leute nicht eines besseren belehren. Das können sie nur selbst.

Ich wünsche euch alles liebe

viel Freude, Mut, Energie und Sonnenschein im Herzen. 
Die Jo vom Tierhof Amoa"