Dienstag, 2. Juli 2013

Alles was bleibt....



Diese Kuh lebt in unserem Ort, hinter kleinen Fenstern, durch die normalerweise niemand hindurch blickt.
Wir gehen so oft an Tierleid vorbei, ignorieren den Umstand das hinter den Theken der Verkaufswaren Fleischstücke von Tierleibern liegen, fein verpackt und hell rosa präsentiert.
Wir ignorieren auch die Transporte die in der grellen Hitze auf Parkplätzen stehen, dieses leise Muhen oder Grunzen im Inneren und der Geruch der uns ein ganzes Stück beiseite treten lässt.

Wir ignorieren die vielen Tiere der Flutkatastrophen, die zurück bleiben und untergehen, während die Menschen ihren sicheren Hafen erreicht haben.
Und wir ignorieren das Leid der Hunde und Katzen in Ländern die wir besuchen, wenn wir unseren Urlaub dort verbringen, hinter Mauern so dick, das das Schreien der elendig Hungenden und Leidenden nicht zu uns hindurch dringt.

Wir Menschen sind wahre Künstler im Ignorieren von Tatsachen.
Wir sind auch in der Lage zu quälen und zu missbrauchen, wenn es unseren Wohl entspringt.

Während ich hier schreibe, hat diese Kuh sich wieder zurück gezogen in das Dunkel ihres Stalls, und das Fenster ist wieder so wie vorher nur ein kleines Fenster das man leicht übersehen kann. Der Geruch von Innen, ist schnell aus der Erinnerung verschwunden.

Was bleibt ist ein NICHTS.

Ich bin froh, dass Britta heute dieses Bild beim Vorbeigehen geschossen hat. Es hinterlässt wenigstens einen Moment in den Köpfen derer die es sehen. Einen kleinen Moment innehalten, wenn man zur Milch greift oder zum Käse.

Es hinterlässt einen Gedankensplitter.. an eine Kuh die es vielleicht morgen schon nicht mehr gibt....


Namasté kleine Kuh hinter dem Fenster.... durch das ich noch nie gesehen habe...

1 Kommentar:

  1. Danke dir liebe Merle - fürs Lesen und Nachdenken... und mitfühlen!!!
    Alles liebe von Jo

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