Dienstag, 8. Juli 2014

Tierleid auf Rädern



Mehr als 188 Millionen Tiere werden Jährlich europaweit transportiert. Während ihres kurzen Lebens müssen die Tiere oft  mehrere Transporte innerhalb Europas und darüber hinaus über sich ergehen lassen. Man sieht diese Transporter oft auf Rastplätzen im Sommer in der senkenden Hitze und im Winter bei Minusgraden stehen, während die Fahrer sich ausruhen, überleben viele der Tiere diese Tortour nicht, einige sterben im Sommer an Hitzschlag oder Herzinfarkt oder sie verdursten.
Im Winter erfrieren sie oder sterben genau wie im Sommer am Durst. Wenn die Fahrer von der Polizei angehalten werden, bekommt man oft zu hören: "Die sterben doch sowieso!"
Gerade das Leid dieser Tiere ist Grenzenlos, sie sind bereits tot sobald man sie in die Transporter treibt, ab da gibt es kein Zurück.

Jojo hat die obigen Bilder heute fotografiert und mir erlaubt sie hier auf meinem Blog zu veröffentlichen. Er hielt heute an einem Parkplatz und stand vor einem solchen Transporter. Sein Erleben beschreibt er im nachfolgenden Text.

Ein Blick durch einen der Schlitze zeigte nur einen kleinen Teil der dort eingepferchten Tiere.


Jojo:

" Ich hatte an einem Rastplatz an der A9 gehalten und ging dort auf das WC, als ich wieder raus kam, stand da dieser Transporter. Ich hatte gehofft das dieser leer ist, aber als ich näher kam hörte ich sie schon. Ferkel die kreischten und schrien. Kein Grunzen, es war nur ein Schreien. Ich ging an einem Luftschlitz um etwas zu sehen, mir kam ein heißer Dampf und ein beißender Gestank entgegen von dem ich außerhalb des LKWs schon beinahe umgefallen bin. Ein paar Schweine versuchten durch die Lüftungsschlitze zu atmen, andere lagen einfach regungslos am Boden, total eng gequetscht bei,- und aufeinander. Es war das totale Ohnmachtsgefühl ihnen nicht helfen zu können. Die Angst stand ihnen in den Augen geschrieben. Noch Stunden danach ist mir Kotzübel, wenn ich daran denke, dass sie in dieser Höllenfahrt wahrscheinlich das erste und letzte Mal Tageslicht gesehen haben und sie jetzt in ihrem kurzen qualvollen Leben auch noch einen qualvollen Tod sterben müssen. Es hat mich stark an Deportationszüge aus Dokumentationsfilmen der NS-Zeit erinnert. Daneben saßen übrigens um die 20 Leute an den Tischen und kauten fröhlich an ihren Wurstbrötchen. Ob sie wussten, dass diese um Angst und Hilfeschreienden Babys neben ihnen, das waren, was sie gerade Essen? - Keine Ahnung.
Auf jeden Fall mehr als Abartig und Pervers... Die Ferkel waren durch den wenigen Sauerstoff so schwach, sie haben zwar geschrien als ob ihnen richtig etwas weh tut, aber viele lagen einfach nur mit halboffenen Augen auf dem Boden..."

Die Vorschriften für Viehtransporte wurden im Mai 2014 noch einmal überarbeitet, doch leider ändert das nichts für die Tiere die auf ihren letzten Weg zum Tot fahren. Einen Höllentrip auf Rädern.

Meinen tiefen Respekt an Jojo der nicht wegsah, sondern hinsah und diese wenigen Augenblicke in Text und Bildern festhielt.

Danke das du uns daran teilhaben lässt.

In traurigen gedenken an die kleinen Ferkel ....

Namasté

Eure Jo





Bildquelle und Copyright: Jojo G. (den kompletten Namen darf ich aus Datenschutzgründen nicht veröffentlichen).
Weitere Informationen zu Tiertransporte:
http://www.tierschutzbund.de/tiertransporte.html
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/147/1714718.pdf