Montag, 2. Februar 2015

Tierschutznetzwerk und Ausstallung unserer Hühner


Dieses Bild ist in unserem Winterstall aufgenommen worden.
Die nachfolgenden Bilder stammen von http://www.rettetdashuhn.de/






Aus dieser Ausstallung leben nun 10 Hühner bei uns!

 "Bodenhaltung" bedeutet Haltung auf engsten Raum.
Stellt euch vor: Ihr habt einen Kleiderschrank von dem Maß: 1m. breit, 1m tief und maximal 1,70m hoch. In diesen Kleiderschrank steht ihr dann mit zwei anderen Erwachsenen, ihr habt normale Kleidergröße 42, im Laufe der Zeit fallen euch die Haare aus, oder ihr verletzt euch gegenseitig, Juckreiz und Gliederschmerzen sind Normalität Ihr könnt euch kaum bewegen, geschweige denn drehen. Ihr seid dazu verdonnert maximal ein Jahr lang darin zu leben, ihr werdet mit Mehl gefüttert und bekommt natürlich auch Wasser und Medikamente, danach werdet ihr grob herausgerissen in einen weiteren Kasten geschmissen, abtransportiert und getötet. Was sich hier wie ein Thriller oder Gruselschocker liest ist die Normalität eines Huhns. Mastküken wie unsere Wanda haben anfangs mehr, aber mit Zunahme immer weniger Platz, sie leben in einer großen Halle mit Tausenden von anderen Mastküken. Ihr Leben endet bereits nach spätestens 6 Wochen. - DAS ist LEGAL!
Fast jedes Huhn das auf eurem Teller landet, hat das Leben eines Mastküken hinter sich, fast jedes dieser Brathähnchen ist nicht älter als Wanda geworden.

Fast jedes Ei das ihr esst, wurde von einem Legebatteriehühnchen gelegt. Die Qual dahinter bekommt ihr nicht mit, ihr vergleicht Preise und der günstigste Preis wird dann oft genommen. Bedenkt bitte der günstigste Preis zeigt oft auch die Art der Haltung!
Ich kann euch keinen Freibrief ausstellen, weder für Bio Eier, noch für Eier aus freier Haltung. Denn leider ist es so, das ihr bestimmt, ob es den Tieren gut geht oder nicht. Je mehr Eier gekauft werden, desto mehr Tiere leiden.

Der Verzicht auf ein Ei, verändert auch ihre Haltung. Die Bauern lernen erst durch finanzielle Niederlagen, sie stellen ihre Hühner Haltung erst um, wenn ihr ihnen das bewusst macht, dass ihr das nicht duldet.

Industrielle Hühnerhaltung ist Qualhaltung!
Legal ist für mich etwas vollkommen anderes.

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Wir hatten in den letzten Tagen viel zu tun, wir mussten für unsere Rettet das Huhn Hühner innerhalb eines Tages einen neuen Stall bauen, denn bis zum Frühjahr brauchen sie Wärme und Zeit bis ihre Federn wieder gewachsen sind. 
Die letzten Wochen waren nicht einfach für uns. Die Grippe zehrt immer noch in unserem Körper und der Stress der letzten Tage hat viele Gedanken in mir ausgelöst. Ich habe Gestern dann das Tierschutznetzwerk in Facebook ins Leben gerufen und werde irgendwann in den nächten Wochen, dann das Ganze noch erweitern. Aufrufe in Google und Twitter starten, auf das das Netzwerk noch bekannter wird. Später soll es noch ein Forum geben... aber das sind Tagträume auf die ich mich jetzt noch nicht einlassen will...
Das wird noch viel Zeit in Anspruch nehmen und ich hoffe sehr, es melden sich noch Administratoren die mir zur Seite stehen.

Britta fragte mich gestern, ob ich Angst habe das mir was passiert, weil ich so Aktiv im Aufbau des Tierschutznetzwerkes bin. Diese Frage hat mich heute Nacht beschäftigt. Ich bin immer nur dann so richtig Aktiv wenn ich eine Veränderung in mir feststelle. Ich fühle einfach eine Müdigkeit in mir, ich bin total erschöpft und bräuchte eigentlich Urlaub. Ein Gefühl von -wieder ankommen- , frisch sein fehlt mir gerade.
Dieser Schub der mich momentan antreibt entsteht aus dem Impuls heraus, das ich vielleicht eines Tages ausfalle und dann muss es trotzdem irgendwie hier weiter gehen. Mein Körper möchte nur schlafen und ausruhen. Gar nichts tun, nicht denken, nicht handeln. Das ist für mich ein klares Zeichen, das ich kurz vor einem Burn Out stehe. Eigentlich müsste ich jetzt die Reißleine anziehen und auf meinen Körper hören. aber es ist noch so viel zu tun. In zwei Wochen zieht unser Mieter aus, dann müsste die Wohnung renoviert werden. Auch müsste ich mich jetzt erkundigen ob die Bank uns einen Kredit vorschiebt um wenigstens die Toilette und den Wasserkasten zu erneuern. Ich bräuchte jemanden der mir Handwerklich hilft... dann könnten wir auch einiges alleine machen. Wenn es nach dem geht, was wir hier noch machen müssen, ist an Pause nicht zu denken. Aber mein Körper braucht diese Pausen, sonst bin ich irgendwann nicht mehr zu gebrauchen. Und das wäre alles andere als gut. Also ruhe ich mich einfach zwischendurch aus. Ich versuche zu meditieren (was mir momentan nur kurz vorm Einschlafen gelingt).

Ich freue mich schon sehr auf den Frühling, es wird mich aufbauen, wenn die ersten Knospen sprießen. Und dann kann ich mich auf mein Atelier einlassen. Das wird spannend werden. Ein neues Arbeitsfeld. Das heißt dann noch mehr Arbeit als jetzt, aber auch einen geistigen Ausgleich zu meiner Tierschutztätigkeit. Ein schöner Ausgleich, ich freue mich schon darauf mit Kindern zu arbeiten.

Auch da bin ich ja nicht alleine, Sonja unsere Hofhelferin ist ebenfalls Künstlerin, wir bauen das gemeinsam auf. Alles ist im Wandel. Und wenn unsere 10 halbnackten Hühner nach Draußen können, können wir in diesem Stall auch Nottiere aufnehmen - irgendwann.

Das Leben lebt!!! Im Frühling, ich weiß es! -  wird es dann in mir auch wieder Bergauf gehen!!!

Namasté

Eure Jo vom Tierhof Amoa

Bildquellen: http://www.rettetdashuhn.de/ - Bilder aus der Facebook Seite entnommen.
Link: https://www.facebook.com/groups/tierschutznetz/