Montag, 19. Januar 2015

Veganer Rückblick







Im Laufe des letzten Jahres hat sich bei mir eine Art Abneigung gegen die "harte" vegane Aufklärung entwickelt. Mit hart meine ich, den Leuten ohne Umschweife zu sagen, was sie tun sollen und sie als "Scheiße Laberer"  betiteln wenn sie es nicht tun.

Ich war in so vielen Gruppen, dass ich es müde bin. Und wenn ich als Veganerin es müde bin, wie wird es erst Leuten gehen, die Omnivor oder Vegetarisch leben.
Mit dieser harten Variante erreichen wir niemanden. Wir machen uns nur unbeliebt und unglaubwürdig. Denn gerade in unseren Reihen existiert so viel Ablehnung und Missgunst. Es wird auf einander eingeprügelt,wen man nicht die gleiche vegane Fahne hießt wie der andere. Meinungsfreiheit ist oft verpönt. Wir sind kein gutes veganes Volk, weil wir andere Sichtweisen ablehnen. Mir ging es oft auch so, dass ich dachte, es muss eine Non Plus Ultra Einstellung bei diesem Thema geben, aber die gibt es nicht. Weil jeder unterschiedlich an das Thema Essen heran geht und wenn man sich überlegt wie heftig viele reagieren, egal ob nun Omnivor, Vegan oder Vegetarisch, dann wird bewusst, das es hier um etwas gravierenderes gehen muss. Eine Art Angst zu wenig zu bekommen. - Zu verhungern.

Wie will man einen Menschen der unter Essenszwängen lebt (nicht leidet) klar machen, das er sein Ernährung verändern muss.
Wie willst du einen Raucher der letztendlich Drogensüchtig ist, bewusst machen, dass er aufhören muss zu rauchen. Beide sind erst mal rein Egoistisch, weil jede Sucht zum Egoismus führt.

Ich glaube mittlerweile das alles zur Sucht führen kann, eine omnivore Ernährung genauso wie eine Vegane Ernährung.

Nicht die Ernährung ist schuld daran, das es unseren Tieren so schlecht geht, sondern unsere Art mit Süchten umzugehen, wir Konsumieren durch Zwang.

Die einzige Möglichkeit das zu durchbrechen ist meiner Meinung die Entstehung und Weiterentwicklung von Mitgefühl. Aber das erreichen wir nicht durch Grausame Bilder, oder harter Aufklärung. Wir müssen einen anderen Ansatz finden um die Menschheit wach zu rütteln. Und der kann nur an der Wurzel entstehen.

Ich bin mir noch nicht sicher, wie man etwas verändern kann. Ich weiß nur das man etwas verändern muss. Meine Tochter ist mein bester Lehrmeister und ich denke die einzige Chance die wir haben, damit unsere Welt irgendwann Gewaltfrei sein wird, sind unsere Kinder. Bei uns ist der Zug abgefahren. Wie immer wird es die nächste Generation sein die unsere Fehler beseitigt.

Daher mein einziger Rat:

Denkt an eure Kinder. Sie müssen mit den Unrat dieser Welt klar kommen. Sie müssen damit zurecht kommen, wenn unsere Tiere vor Schmerz schreien. Ihre Ohren sind noch nicht Taub, ihre Augen noch nicht blind.
Sie erleben die Welt so wie sie ist. Mit Erwachsenen die diese systematisch zerstören.

Sie sind die Leidtragenden einer andauernden Gefühls Dörre.

Wenn ihr wollt, das eure Kinder zu Gefühls Krüppeln heranwachsen, zu Egoisten, die in die Fußstapfen ihrer Eltern treten.
Dann habt ihr es endgültig geschafft, ihr habt den Boden unter euren Fußen zum Einstürzen gebracht.

Ihr habt die Wahl immer!!!
Doch was daraus entsteht, dafür muss die nächste Generation die Köpfe herhalten, egal um welches Sucht es sich handelt. Die Vorbilder seid ihr!!!

In diesem Sinne...

Nachdenkliche Grüße

von der Jo vom Tierhof Amoa


Lese hierzu auch: Abschied aus veganen Gruppen